Früherkennung von abweichenden Verhaltensweisen im Vertrieb zur Bildung „Schwarzer Kassen“
Die Kunden sind Hersteller von hochpreisigen Produkten (hochwertige Industriegüter, Maschinen, Kraftfahrzeuge). Die Produkte werden über eine internationale Vertriebsorganisation vermarktet. Teilweise sind auch unabhängige Händler in den Vertriebsablauf integriert.
Vom Hersteller des Produktes bis zum Endkunden sind in der Regel Rabatte von bis zu 50 % des Produktpreises vorgesehen, um entsprechende Anteile für die einzelnen Vertriebsstufen auszuweisen.
Dieses Rabattsystem kann zur Bildung von „Schwarzen Kassen“ missbraucht werden. Diese „Schwarzen Kassen“ können einerseits für Bestechungsleistungen zur Unterstützung des Vertriebs und andererseits zur persönlichen Bereicherung genutzt werden.
Ziel des Früherkennungssystems:
Ziel ist vordergründig nicht, abweichendes Verhalten zu entdecken, sondern eine präventive Wirkung zu erzeugen. Durch Information der Vertriebsorganisation soll die „kreative Energie“ der Beteiligten begrenzt werden („Digitale Streifengänge im Unternehmen durch Compliance“).
Das Grundmodell des Früherkennungssystems:
Es werden bestimmte Vorgehensweisen (modus operandi) definiert, mit denen üblicherweise im Vertriebssystem des Kunden die Vertriebsorganisation „Schwarze Kassen“ schafft, die dann für korruptive Zahlungen oder für Unterschlagungen genutzt werden.
Einige dieser Vorgehensweisen sind uns aufgrund der bisherigen Beratungstätigkeit bekannt, weitere kundenspezifische modus operandi können zu Beginn des jeweiligen Projekts mit dem Kunden noch definiert werden.
Dieses „Früherkennungssystem“ überprüft nun regelmäßig (z.B. einmal im Monat), ob in den vorhandenen Datenbeständen des Kunden (Finanzbuchhaltung, Vertriebssystem u.a.) entsprechende Hinweise feststellbar sind, die darauf hindeuten, dass solche modus operandi angewandt werden (Mustererkennung). Sollte das Analyse-Tool Hinweise finden, werden diese dem Compliance Office zur weiteren Überprüfung bereitgestellt.