Die sich stetig beschleunigende Digitalisierung der Wirtschaft wird auch die Wirtschaftsprüfung nachhaltig transformieren. Neben den Herausforderungen im Umgang mit zunehmend komplexen Unternehmenssystemen und -daten ergibt sich durch die digitale Datenanalyse auch ein Potential für wirtschaftlichere, schnellere und aussagekräftigere Abschlussprüfungen. So kann der traditionelle Prüfungsansatz, welcher insbesondere auf der manuellen Prüfung des internen Kontrollsystems von Unternehmen, bewussten und zufallsgesteuerten Stichproben sowie auf einfachen Hauptbuch-Datenanalysen basiert, perspektivisch in eine kontinuierliche und effiziente Prüfung des internen Kontrollsystems und der laufenden Geschäftsvorfälle von Unternehmen übergehen.
Im Vortrag werden neben diesen Chancen auch die Herausforderungen aus der Digitalisierung der Wirtschaftsprüfung untersucht. Hierzu gehören Sicherheit und Vertraulichkeit von Unternehmensdaten bei der Selektion und Verarbeitung durch den Abschlussprüfer, insbesondere vor dem Hintergrund der wachsenden strategischen Bedeutung von Daten und der Transparenz von Unternehmen. An die Darstellung des weiterentwickelten Prüfungsansatzes auf Basis von digitalen Datenanalysen schließt eine Analyse der Abhängigkeit von Transparenz und Objektivität der Abschlussprüfung von der Standardisierung der neuen Analyseverfahren und Datenschnittstellen. Abschließend werden die potentiellen Auswirkungen auf das Berufsbild des Wirtschaftsprüfers sowie auf die Erwartungslücke zwischen Öffentlichkeit, Staat und Abschlussprüfer diskutiert.