Professor für Physik, Institut für Astronomie und Astrophysik LMU München
Nach seinem Abitur 1978 an der Theo-Koch-Schule in Grünberg studierte Harald Lesch Physik und als Nebenfach Philosophie zunächst an der Justus-Liebig-Universität Gießen, dann an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, wo er 1984 sein Diplomstudium mit einer Arbeit zum Thema Sonnenwind-Wechselwirkung mit dem interstellaren Medium abschloss. Dort wurde er auch 1987 mit einer am Max-Planck-Institut für Radioastronomie (MPIfR) angefertigten Dissertation über Nichtlineare Plasmaprozesse in aktiven galaktischen Kernen zum Dr. rer. nat. promoviert.
Zwischen 1988 und 1991 war Harald Lesch Forschungsassistent an der Landessternwarte Heidelberg-Königstuhl.
1991 bis 1995 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am MPIfR in Bonn.
1992 war Harald Lesch Gastprofessor an der University of Toronto.
1994 habilitierte er sich an der Universität Bonn mit einer Schrift zum Thema Galaktische Dynamik und Magnetfelder.
Seit 1995 ist Harald Lesch Professor für Theoretische Astrophysik an der Universitätssternwarte der Ludwig-Maximilians-Universität München. Zudem ist er Lehrbeauftragter Professor für Naturphilosophie an der Hochschule für Philosophie München. Seine Hauptforschungsgebiete sind kosmische Plasmaphysik, Schwarze Löcher und Neutronensterne, Wissenschaftstheorie und Naturphilosophie.
Bekannt ist Harald Lesch vor allem durch seine Fernsehauftritte, zunächst als Moderator der von 1998 bis 2007 ausgestrahlten Sendereihe alpha-Centauri. Daraus entwickelte sich seine Medienpräsenz im Fernsehen und im Radio. Typisch für seinen Moderationsstil in beiden Medien ist, dass er allein einen Vortrag hält (meist in einem 15-minütigen Rahmen) oder mit einem Gesprächspartner ein Zwiegespräch führt. Auf diese Art versucht er, dem Publikum komplexe wissenschaftliche und philosophische Sachverhalte nahezubringen.
Im Jahr 2005 wurde ihm für seine Fernsehauftritte und Publikationen der Communicator-Preis der DFG und des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft verliehen.
2009 wurde ihm für die exzellente Moderation diverser populärwissenschaftlicher Fernsehsendungen und -beiträge vom Verein Mensa in Deutschland der Deutsche IQ-Preis verliehen.
In Anerkennung seiner Verdienste, wissenschaftliche Erkenntnisse einer breiten Öffentlichkeit verständlich zu machen, verlieh ihm die Naturforschende Gesellschaft zu Emden am 15. März 2011 auf ihrer Jahreshauptversammlung die Ehrenmitgliedschaft.
Seit 2014 engagiert sich Harald Lesch außerdem im Beirat der Heraeus Bildungsstiftung.
Seit Oktober 2015 ist Harald Lesch Mitglied des Bayerischen Klimarats.