Das 5. Deggendorfer Forum fand in diesem Jahr in Berlin statt unter dem Motto:
„Elektronische Betriebsprüfung: Erwartungshaltung und Anforderung“ - Trügt die Ruhe oder Ruhe vor dem Sturm?
Nach sieben Jahren digitaler Betriebsprüfung kann der Eindruck entstehen, dass die vermeidliche Ruhe trügerisch ist und das es sich bei der Ruhe um eine Ruhe vor dem Sturm handelt.
Hauptredner Hr. Manfred Dehler als auch Hr. Willi Härtl von der Finanzverwaltung (Bund-Länder-Arbeitsgruppe "IDEA-Schulung" und für die Betriebsprüfung in Bayern) räumten in ihren Vorträgen mit dem Trugbild der Ruhe auf. Hr. Härtl sprach sogar von einer 2. Phase der digitalen Betriebsprüfung in der verstärkt der Einsatz elektronischer Hilfsmittel die Betriebsprüfer unterstützen werden. Flankiert wurde diese Tendenz durch den interessanten Vortrag von Hr. Hofrat Bernard Kurz vom österreichischen Bundesfinanzministerium der von europäischen Bestrebungen zu berichten wusste, die einen internationalen Standard Audit File Tax (SAFT) voranbringen wollen in dem den Unternehmen ein einheitliches Datenformat für steuerlichen Betriebsprüfungen auferlegt werden soll. Von einer Waffengleichheit des steuerberatenden Berufsstandes mit den Finanzverwaltungen ist daher zurzeit eher nicht zu sprechen, denn die Finanzverwaltung scheint für die Herausforderungen im digitalen Zeitalter zunehmend besser gerüstet zu sein. Dies wurde gestützt durch die empirische Untersuchung von Hr. Franz Hamann, der im Berufsstand einen eher verhaltenen Einsatz digitaler Prüfmethoden feststellen konnte. Obwohl Hr. Hamann als auch Hr. Ludwig, in seinem praxisorientierten Vortrag, zeigen konnten wie die Beratungsqualität und Effizienz durch den Einsatz digitaler Prüfungsunterstützung verbessert werden kann.
Prof. Peter Schmieder von der Hochschule Deggendorf hat in seinem eloquenten und fesselnden Vortrag einige Vorurteile zwischen Mann und Frau entkräften können und belegte eindrucksvoll wie wichtig neben Zahlen, Daten und Fakten weiterhin der Faktor Mensch ist und wie die Möglichkeit die unbewusste Körpersprache richtig zu interpretieren auch für Betriebsprüfer und Steuerberater zum Vorteil gereichen kann.
Über 60 Teilnehmer hatten den Weg nach Berlin gefunden und so ist Prof. Dr. Herde (Hochschule Deggendorf) als Vorsitzender des Deggendorfer Forums und Veranstalter mit dem Tagungsverlauf sehr zufrieden.