Referenten des DFDDA 2019

Andreas Georgiou wurde 1960 in Patra, Griechenland, geboren. Er machte sein Abitur am Athens College in Griechenland und studierte in den USA am Amherst College. Anschließend promovierte er an der University of Michigan in Wirtschaftswissenschaften mit den Schwerpunkten Geldtheorie und Stabilitätspolitik sowie Internationaler Handel und Finanzen. Von 1989 bis Juli 2010 war Andreas Georgiou Mitarbeiter des Internationalen Währungsfonds (IWF). Während seiner Tätigkeit beim IWF war er als Missionsleiter für die Vorbereitung, Verhandlung und Überwachung von Wirtschaftsprogrammen in den IWF-Mitgliedsländern verantwortlich. Von März 2004 bis Juli 2010 übernahm er sodann das Amt des stellvertretenden Abteilungsleiters in der Statistikabteilung des IWF. Außerdem war er Gastprofessor an der Wirtschaftsuniversität in Bratislava, in der Slowakischen Republik.

Im August 2010 kehrte Andreas Georgiou nach Griechenland zurück und wurde Präsident des griechischen nationalen Statistikamtes (Hellenic Statistical Authority - ELSTAT). Unter seiner Leitung hat ELSTAT im November 2010 die staatlichen Finanzstatistiken des Landes in voller Übereinstimmung mit dem EU-Recht neu berechnet. Diese nach oben revidierten Defizit- und Schuldenstandsstatistiken wurden von Eurostat validiert. Gegen die bisherigen Zahlen waren von Eurostat wiederholt Bedenken bezüglich der Qualität geäußert worden. Kurz darauf wurden gegen ihn Strafverfolgungsmaßnahmen eingeleitet, weil er angeblich die Defizitzahlen angehoben und Griechenland einen Schaden in Höhe von 171 Milliarden Euro zugefügt haben soll. Er wurde zweimal von diesen Anklagen freigesprochen, aber beide Freisprüche wurden rückgängig gemacht, und sein Fall wird erneut geprüft. Sollte er am Ende verurteilt werden, droht ihm lebenslange Haft. Er wurde auch wegen angeblicher Pflichtverletzung angeklagt, weil die Defizitzahlen nicht zur Abstimmung vorgelegt wurden. Nach der Aufhebung seines Freispruchs im Jahr 2016 in Zusammenhang mit dieser Anklage wurde er im Juni 2018 endgültig zu zwei Jahren Haft verurteilt (bis zur weiteren Verurteilung ausgesetzt). Die strafrechtliche Verfolgung von Andreas Georgiou in Griechenland stieß auf erhebliches internationales Interesse und auf Solidarität. So hat beispielsweise die American Statistical Association in einem Schreiben gefordert, die Strafverfolgung gegen ihn und andere ELSTAT-Beamte einzustellen. Dieser Brief wurde von neun Nobelpreisträgern aus der Wirtschaft, fünfundvierzig statistischen Organisationen und anderen Berufsverbänden sowie von mehr als tausend Statistikern, Ökonomen und anderen Personen unterzeichnet. Seine fünfjährige Amtszeit als Präsident von ELSTAT beendete er im August 2015. Heute lebt er in den Vereinigten Staaten und unterrichtet statistische Ethik am Amherst College.

 

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Prof. Gerd Gigerenzer ist Direktor des Harding-Zentrums für Risikokompetenz am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin sowie Gründer und Gesellschafter von Simply Rational - Das Institut für Entscheidung. Mit dem Bochumer Ökonom Thomas Bauer und dem Dortmunder Statistiker Walter Krämer betreibt er seit 2012 die Webseite Unstatistik des Monats. Auf dieser Webseite hinterfragen sie jeden Monat veröffentlichte Zahlen und deren Interpretationen um die komplexer werdende Welt sinnvoller zu beschreiben. Er war vorher u. a. Direktor des Zentrums „Adaptive Behavior and Cognition“ (ABC) am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung und am Max-Planck-Institut für Psychologische Forschung, München, Professor an der University of Chicago und John M. Olin Distinguished Visiting Professor an der School of Law der Universität von Virginia. Darüber hinaus ist er Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften (Leopoldina) sowie der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Sciences und der American Philosophical Society. Er ist Ehrendoktor der Universität Basel und der Open University of the Netherlands sowie Batten Fellow an der Darden Business School der Universität von Virginia. Er hat zahlreiche Preise erhalten, darunter den Preis der American Association for the Advancement of Science (AAAS) für den besten Zeitschriftenartikel in den Verhaltenswissenschaften, den Preis der Association of American Publishers für das beste Buch in den Sozialwissenschaften sowie den Deutschen Psychologie-Preis und den Communicator-Preis. Seine mehrfach ausgezeichneten Sachbücher Das Einmaleins der Skepsis, Bauchentscheidungen: Die Intelligenz des Unbewussten und Risiko: Wie man die richtigen Entscheidungen trifft wurden in 21 Sprachen übersetzt. Zu seinen Fachbüchern gehören Simple Heuristics that Make Us Smart, Rationality for Mortals, Simply Rational und Bounded Rationality (mit R. Selten, Nobelpreisträger der Ökonomie). In Bessere Ärzte, bessere Patienten, bessere Medizin (mit Sir Muir Gray) zeigt er, wie mit besserer Risikokompetenz von Ärzten und Patienten eine bessere Gesundheitsversorgung für weniger Kosten erreicht werden kann. Mit der Bank of England arbeitet er an dem Projekt „Simple heuristics for a safer world.“ Er trainiert Manager, amerikanische Bundesrichter und deutsche Ärzte und in der Kunst des Entscheidens und im Umgang mit Risiken und Unsicherheiten. Das Gottlieb Duttweiler Institut hat Gigerenzer als einen der 100 einflussreichsten Denker der Welt bezeichnet.

 

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CEO, diSCIS – member of paymentgroup

Knut Fischer beschreibt seine Überzeugung mit „es geht mehr darum neue Ideen auf der Basis von existierenden Lösungen starker Partnerschaften zu realisieren anstatt bestehender Lösungen zu kopieren“. Knut Fischer ist Diplom-Kaufmann und hält einen Master of Science in Information Systems.

diSCIS steht für Services und Produkte in der Finanzindustrie. diSCIS deckt dabei den Anfang-bis-Ende Prozess der automatisierten Jahresabschlussverarbeitung und Smart Data Services z.B. Vertriebsanlässe aus der Presse extrahieren. Alle Lösungen basieren auf maschinellem Lernen und sind hoch-skalierbar.

Knut Fischer begann 1997 als IT Berater und begann damit verschiedene innovative Projekte für Konzerne umzusetzen. 2003 war dies eine angepasste SAP-integrierte Lösung für IFRS Berichtswesen von langlaufenden Projekten im Kraftwerksbau. In 2005 erarbeitete er eine Lieferketten Lösung, die den Koordinationsaufwand von 450 Lieferanten um 60% verringerte. 2006 war er verantwortlich für die Realisierung eines fortschrittlichen Angebotssystems für konfigurierbare Produkte, welches international ausgerollt wurde. Im gleichen Jahr wurde er Geschäftsführer. Im ständigen Austausch mit den Niederlassungen in Deutschland und der Schweiz etablierte er eine team-orientierte Führungskultur zwischen 2008 und 2013. Während er Strategien für die Finanzindustrie entwickelte, kam er in Berührung mit XBRL und Text Analyse in einer Zeit der Umbrüche. Durch die Teilnahme an der Initiative „Digitaler Finanzbericht“ getrieben durch die deutschen Banken, sah er die Chance für eine dynamische und flexible Unternehmung. 2015 gründete er diSCIS mit seinem Gründungspartner Armin Gerhardt, der die gleichen Überzeugungen teilt.

Inzwischen wird die automatisierte Bilanzeingabe und -analyse von namenhaften Banken eingesetzt. Es gibt keinen vergleichbaren Ansatz am Markt.

 

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Herr Rickert ist seit 1993 in der Finanzverwaltung Mecklenburg-Vorpommerns tätig und arbeitet als Großbetriebsprüfer im Finanzamt Wismar in den unterschiedlichsten Bereichen mit modernen visualisierenden Prüfungsansätzen. Daneben ist er seit vielen Jahren Dozent für neue Prüfungstechniken und Verfahrensrecht in der Betriebsprüfung. Zwischenzeitlich war Herr Rickert einige Jahre im Finanzministerium Mecklenburg-Vorpommern für Fragen der Betriebsprüfung zuständig.

 

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Axel Zimmermann - Jahrgang 1966 - absolvierte vor seinem Wirtschaftsstudium an der Universität Köln eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Deutschen Bank AG. Von 1992 bis 1996 war er bei Arthur Andersen als Unternehmensberater tätig und betreute internationale Unternehmen. Seine Schwerpunkte lagen in den Bereichen Internationaler Jahresabschluss sowie Konzeption und Entwicklung von IT -Konzepten für die Jahresabschlussprüfung. Seit 1996 ist Axel Zimmermann geschäftsführender Gesellschafter der Audicon GmbH, wo er für die Bereiche Sales und Marketing verantwortlich ist. Axel Zimmermann ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt mit seiner Familie in Krefeld.

 

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Prof. Dr. Ludwig Mochty unterrichtet seit 1994 Wirtschaftsprüfung, Unternehmensrechnung und Controlling am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Duisburg-Essen. Er war dort Dekan und ist nunmehr Stellvertretender Direktor des Institute of Business and Economic Studies (IBES). Er ist Mitglied des Arbeitskreises „Externe und interne Überwachung der Unternehmung“ der Schmalenbachgesellschaft / Deutsche Gesellschaft für Betriebswirtschaft sowie Mitglied des Prüfungsausschusses für Wirtschaftsprüfer bei der Wirtschaftsprüferkammer.

Als Autor hat Prof. Mochty zahlreiche Beiträge zur Wirtschaftsprüfung und zum Controlling veröffentlicht und hält dazu regelmäßig Vorträge. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Weiterentwicklung der Prüfungstechnik für die Externe und Interne Revision, im Risikomanagement sowie im Design von Management-Cockpits auf Basis der dynamischen Simulation von Unternehmensmodellen. Prof. Mochty hat langjährige Praxiserfahrung in einer großen internationalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und führt regelmäßig Praxisprojekte u.a. zur Krisendiagnose und Sanierung, zur computergestützten Betrugsaufdeckung im Rechnungswesen sowie als Gutachter bei Gerichtsverfahren durch. Als Berater der Prüfungspraxis hat Prof. Mochty mehrere fortgeschrittene Mess- und Prüfungstechniken entwickelt, die bereits erfolgreich im breiten praktischen Einsatz sind. Ein besonderes Anliegen für die nähere Zukunft sind ihm die Überarbeitung anerkannter Controlling-Methoden mit Hilfe der mehrdimensionalen Taylorreihenentwicklung und der stochastischen Abweichungsanalyse („Computational Accounting“) sowie deren Integration in die Weiterentwicklung der Prüfungstechnik unter Einsatz von Predictive Analytics („Computational Auditing“).

 

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Siegfried Köstlmeier ist Stipendiat der Studienstiftung des dt. Volkes e.V. und externer Doktorand am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Finanzdienstleistungen an der Universität Regensburg. Sein Forschungsschwerpunkt ist die empirische Kapitalmarktforschung an der Schnittstelle zur Makroökonomie. Mathematische und statistische Modelle sind das Fundament finanzwissenschaftlicher Fragestellungen. Neben deren akademischen Anwendung befasst er sich als Geschäftsführer der Pasigma GmbH mit der praktischen Umsetzung und dem Einsatz dieser Algorithmen in der Unternehmenspraxis.

 

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