Datenanalyse - ein Instrument zur Verbesserung der Prozessqualität?!
An zahlreichen Beispielen aus der Praxis lässt sich beobachten, dass es gute Gründe dafür gibt, Datenanalyse stärker in die Prozessstruktur von Unternehmen zu integrieren. Wer ein Unternehmen verstehen will, muss die Prozesse des Unternehmens verstehen. Unter den heutigen Rahmenbedingungen bedeutet das: er muss die Daten aus der digitalen Abbildung dieser Prozesse verstehen und deuten können. Auch die Rolle der Prüfer muss hier neu überdacht werden - Darüber wurde bereits auf dem Forum 2013 lebhaft diskutiert.
Was kann ein solcher Schritt der Integration erreichen, und was sollte das Unternehmen damit anstreben? Kann die Datenanalyse ein Instrument zur Verbesserung der Prozessqualität sein, und was hier unter Verbesserung zu verstehen? Um diese Fragen kreisen die Beiträge des Deggendorfer Forums im Jahr des zehnjährigen Jubiläums 2014.
Die Gründe, stärker auf Datenanalyse zu setzen, können unterschiedlich sein. So mag beispielsweise die Motivation unter den internen Revisoren eine andere sein als bei den Wirtschaftsprüfern.
- Nach unserem Eindruck ist der Bereich der internen Revision mehr getragen von der Zielsetzung, die internen Prozesse besser zu visualisieren, um dann erkennbare „Schwachstellen“ unter anderem mittels der Datenanalyse zu ergründen.
- Die Wirtschaftsprüfung wird die digitale Datenanalyse dann verstärkt einsetzen, wenn diese über den gesamten Prozess des Prüfungsauftrages zu einer Verbesserung der Prüfsicherheit und nicht zuletzt auch zu wirtschaftlichen Einsparungen führen kann. Es gilt, die eigentliche Prüfungstätigkeit zu unterstützen. Nicht erwünscht ist, sich in den vielfältigen Möglichkeiten der Datenanalyse zu verlieren, möglicherweise sogar im Abseits des eigentlichen Prüfungsauftrages. Die Motivationslage in der Wirtschaftsprüfung führt daher zu einer engeren Verzahnung der Datenanalyse mit der Prüfung.
Diese beiden unterschiedlichen Betrachtungsweisen illustrieren nur beispielhaft, wie mit Hilfe der Datenanalyse Prozessabläufe unterstützt werden können. Im diesjährigen Forum wird unter anderem gezeigt werden, welche Art von Hilfe mathematisch-statistische Verfahren im Prüfprozess geben können, wie Prozesse visualisiert werden können und wie sich mit graphentheoretischen Methoden ein ganzheitlicher Überblick über Buchungspfade als „Journal Entry Network“ visualisieren lässt.
Für Teilnehmer, die bereits am Mittwochabend anreisen, wird zum Zehnjährigen ein kostenloser Workshop zum Werkzeugeinsatz in der Stichprobenziehung bei Prüfungshandlungen angeboten.